Der Äppelwoi

Auf Bäum mit Äst un grüne Blätter,
ernte im Herbst bei Wind un Wetter,
die Leut e Frucht, die rund is wie en Kreppel,
un in de Mehrzahl nennt man se die "Äppel".

Vorsichtig un ohne Hast
pflückt mer den Baum leer, Ast nach Ast.
Des ganze schütt mer dann in Körb und Säck,
die hot mer so zu diesem Zweck.

Dann lad mer alles uff en Wage,
do brauch mers halt net hamzutrage.
Mancher legt se erst noch in sein Keller,
mancher bringt se gleich zum Wert,
des geht dann schneller.

Der malt se klaa un legt se in Behälter,
unner sei Äppelkelter.
Der Saft, der jetzt hier raus duht fliesse,
den nennt mer… "Süsse".

Fraue und Kinner, die trinken gern,
no ja, er steiht jo aach noch net ins Hern.
Den Süße, den die Wert jetzt net verkaafe,
den lossese in Fässer laafe.

Duht mer dann an dene Fässer lausche,
dann hert mern bald schon kräftig rausche.
Zur Orientierung für den Lauscher,
den nennt mer "Rauscher".

Der Rauscher reinigt Darm un aach de Mage,
net jeder kann des Zeug vertrage.
Un wer net früh genug zum Lokus rennt,
der krieht halt Flecke in Unnerhos un Hemd.
Un die bereit dann beim Wäsche manchen Kummer,
deswege nennt mer de Rauscher aach noch "Hosebrummer".

Der Saft gährt weiter und der ganze Dreck
fliesst nach un nach von selwer weg.
Wenn 's dann ruhig werd im Fass,
do mecht de Wert sei Daume nass
und schlächt de Hahn zum Spundloch nei:
was dann eraus fließt nennt mer "Äppelwoi".

Wenn er klar un golden steht im Glas,
un en frische Duft steiht in die Nas,
wenn er de Hals frei mecht von Schleim un Dreck,
un im Gehern de Kalk spült weg,
wenn von seim Alkohol des Herz duht schneller kloppe,
dann nennt mer des en gute "Schoppe".

Im Sommer vermischt mern dann mit Sprudelwasser,
dann werd er dünner un sei Farb werd blasser.
Den trinke nur die stark Erhitzte,
un des nennt mer dann "Gespritzte".

Doch leider kimmts aach manchmal vor,
dass er bisje schmeckt nach Chlor.
Hierdruff do finn selbst ich kaan Reim,
des kann nur en "Gepanschte" sein.

Doch halt, eh daß ich des vergesse,
zum Äppelwoi do kann mer alles esse.
Und wer mahnt, vom viele Fleisch wird er zu dick,
der ißt en "Handkäs mit Musik".

Un wer mahnt, er kennt kaan Äppelwoi vertrage,
dem will zum Schluß ich hier noch sage:
"En gute Schoppe Äppelwoi,
schmeckt besser als e schlecht Glas Wei!"


Die Weihnachtsgans

Vor Weihnachten, knapp eins zwei Wochen,
ist eine Gans kurz ausgebrochen.
Fühlt sich zu schad als Weihnachtsbraten
und hat sich darum ausgeladen.

Ein Stadtrat, der auch Landwirt ist,
und Gänsebraten ungern misst,
war von der Gänseflucht betroffen.
Sein Hoftor stand versehentlich offen.

Schnell schwang er sich in sein Mercedes,
die Rest-Familie sucht per Pedes,
die Hauptstraß hin, die Hauptstraß her,
die Gans ist fort, malheur, malheur.

Du dumme Gans, wird oft gesagt.
In diesem Fall war's angebracht.
Denn die dumm Gans, um dies hier geht,
nach Regen in der Traufe steht.

Erst schlug sie elegange Haken,
und landet dann, es ist zu Klagen,
ihr Freiheitsdrang, der war verpufft,
im Gasthaushof von Helga Luft.

Vorbei war's mit dem Gänsetanz.
Sie packt die Gans am Gänseschwanz,
und die senkt traurig ihren Blick,
doch Helga gab die Gans zurück.

Und die Moral von der Geschieht:

Tut eine Gans nach Freiheit streben,
um quasi liberal zu leben,
und schneidet ab den alten Zopf,
ihr Endstation bleibt doch... der Topf.

Als Bullen einen Bullen schossen

Das Oberort, der Unterort,
ganz halb Eschborn,
die standen beim Fred Schreiber dort.
Tatü, tata, ertönt das Horn.

Die Polizei kam angeflitzt.
Der Aufwand war famos,
mit Schutzschild und Maschinenspritz,
beim Fred, da war ein Bulle los.

Da könnt man was erleben.
Bei manchem gab's Entsetzen,
das hat's noch nie gegeben,
das Bullen einen Bullen hetzen.

Dazu:
Die Geschichte der Weihnachtsgans

Und:
Als Bullen einen Bullen...