Liebeserklärung an Eschborn

Zwischen Frankfurt und dem Taunusrand,
liegt Eschborn, das mir seit Kindheit gut bekannt.

Ich kenn

    die Straßen und die Häuser, die dort stehn,
    die Menschen, die hier fahren und spazieren gehn,
    die kleinen Kinder, deren Nasen tropfend glänzen,.
    die bösen Buben, die die Hartmutschule schwänzen.

Ich kenn

    die Teenager mit stolz geschwellten Blusen,
    die Twens, die auf dunklen Bänken schmusen,
    die Zecher, die mit jedem Wirt per Du,
    die Partei SPD und auch die CDU.

Ich kenn

    die Halbstarke, die nachts auf fremde Schelle drücke,
    die Ganzstarke, die junge Mädcher zwicke,
    die Hausbesitzer, die viel Miet kassieren,
    die Ehemänner, die gern nebe naus pussieren.

Ich kenn

    die Herren Doktoren, die viel Krankenscheine sammeln,
    die junge Leut, die übers Wochenende gammeln,
    die Kraftfahrer, die nach Promille duften,
    die Schwarzarbeiter, die nur am Samstag schuften.

Ich kenn

    die Zahnärztinnen und deren Lieblingstorte,
    die Männer von den beiden samt ihr Whiskysorte,
    die Volksaktionäre, einschließlich der Diffidente,
    die Lebensmittelhändler und deren Hochprozente.

Ich kenn

    Eschborn, darauf geb ich mein Wort,
    denn hier bin ich geboren,
    für mich ist es der schönste Ort.
    Hab hier sogar mein Herz verloren.



Großeinsatz der Feuerwehr

Ich kenne auch

die Feuerwehr, die wo da mit Tatü Tata,
wenn's brennt, ist frohgelaunt als erste da.
Erst jüngst ward der Beweis erbracht,
was man im Unterort aus Kellerbränden macht.

Schnell wie der Blitz mit Windeseil
umwickelt man mit einem Seil
zur Sicherheit, es qualmte sehr,
den Tapfersten der Feuerwehr.

Der pirscht sich dann wie Winnetou
auf allen Viern dem Brandherd zu.
Begann das Feuer zu bekämpfe
inmitten dicker schwarzer Dämpfe.

Er machte alles wounderfull,
der Keller glich em Schwimmingpoul.
Es schwammen Kohlen, Kummern, Braten,
Eingemachtes, und auch Marmeladen,
Flaschen, Kisten voll und leer,
im Keller hin, im Keller her.
Das Feuer ist, es war zu hoffen,
in dieser Flut dann schnell ersoffen.

Den Schlauch hat er jetzt umgeknickt,
und da passiert das Mißgeschick.
Beim Ausstieg schwand ihm die Balance,
frei war der Schlauch, fing an zu tanze.

Sein Wasserstrahl begoß die Mengen,
die neugierig auf Weg und Gängen.
Und macht zum Schluß, des war en Spaß,
auch noch die Feuerwehrmänner naß.

Selbst deren Auto, das weit offen,
wurd innen von dem Strahl getroffen.

Empfehlung dem Gemeinderat.
Man wird euch danken mit Applaus
erhöht die Mittel im Etat
fürs Feuerwehrgerätehaus.

Zur Abwehr gegen Rost und Schnuppe
ist notwendig ein Trockenraum
für Auto, Schlauch und Truppe.



O Wanderer, fährst du nach Eschborn

O Wandrer, fährst Du nach Eschborn,
so üb dich in Geduld,
bezähme dich in deinem Zorn,
denn du hast keine Schuld.

Wohin man kommt, wohin man schaut,
es wird gebaut, gebaut, gebaut.
Umleitungsschilder gibt's in Massen,
ja ist dann des noch zu erfassen?

Wohin das Auto sich auch wendet,
an einer Baustelle es endet.
Und unter Schimpfen, unter Fluchen,
beginnt erneut das Wege-Suchen.

Mit Rückwärtsgang, mit List und Tücke
zwängt man sich durch die Neubaulücke.
Dann fahrt mer rechts um's nächste Eck,
und steht: vor einem Haufen Dreck.

He, Nachbar, wie kann ich dann hier raus!
Ei, immer geradeaus.

Im erste Gang geht's langsam weiter,
rechts streift mer vom Gerüst e Leiter.
Halt, stop! schon wieder hat mer sich geerrt,
ein Bauzaun hier die Straß versperrt.
Es Steuer rum, de Kurs nach links,
es Fenster zu, was stinkt's, was stinkt's.

Der Grund für dieses Ungemach:
mer steht vorm schöne Westerbach.
Fort ist die Brück, seit gestern abgerisse
verdammt, woher soll mer das wisse.

He, Nachbar, wie komm ich dann hier raus!
Ei, immmer geradeaus.

O Wandrer, fährst du nach Eschborn,
verzichte auf Debatten.
Ein alter Spruch paßt hier enorm:
"Wo viel Licht, da gibt's auch Schatten".

Nur eins ist tröstlich für dein Fluch,
Tankstellen haben wir genug.

Auch:
Großeinsatz der Feuerwehr
und
O, Wanderer, kommst Du...