Hundeklos in Eschborn

Der Mensch im Gegensatz zum Tier,
trinkt Sekt, Wein, Schnaps und Bier.
Er speist und füllt sich mit Behagen
die besten Dinge in sein Magen.
Das alles wird verdaut und ganz gezielt
in der Toilette fortgespült.

Das Tier, zum Beispiel hier der Hund,
frißt Chappi, das hält ihn gesund.
Und als Ersatz für Wein und Sekt,
dem Wau-Wau nur das Wasser schmeckt.

Doch dann wird's kritisch. Sei Verdauung
ist quasi so was wie Erbauung.
Er wackelt jetzt mit Schwanz und Stassi
ab gehts in Richtung Gassi, Gassi.

Pfahl und Stamm wird angepluppert,
an jedem Strauch herum geschnuppert,
bis schließlich dann nach zwei, drei Runde
es kommt zum Gassgang von dem Hunde.

Er drückt, und hier beginnt das Laster,
ein’ Hugo mitten auf das Pflaster.
Zieht würdevoll in aller Ruh.
seiner Behausung wieder zu.

Doch das, was er hier liegen läßt,
gibt manchem Bürger jetzt den Rest.
Zumal die lieben Teppichböden
geraten dadurch sehr in Nöten.

Die Lösung des Problems, für Mensch und Hunde
war ein dringend’ Gebot der Stunde
und sicherlich sehr schwierig,
der Untergrund ist gar schmierig.

Eschborns know-how kam stark ins Wanke.
Im Rathaus macht man sich Gedanke.
Und das Ergebnis war perfekt.
Herr Wehrheim hat es ausgeheckt.

Pudel, Dackel und Chow-Chow
haben jetzt ihr Hundeklo.
Sie wackeln dankbar mit dem Schwanz,
sehn die heut unseren Wehrheims Hans.

Konjunktur - vorbei?!

Die Konjunktur ist abgeflacht
in mancher Bank, hat's schon gekracht.
Doch nur in mancher, des ist amtlich.
Im Unterort, macht ja bekanntlich
die nächste Bank bald Pinke, Pinke.
Der alte Spruch: Geld tut net stinke,
trifft doppelsinnig diese Bank.
Vorher gab's Handkäs dort, der stank.

Mit dene Bänke wird's noch heiter,
denn knapp dreihundert Meter weiter,
wo früher Farben und Tapeten,
da rollen weitere Moneten.

Der alte Spruch: Wo Taube sin,
da fliegen andre Tauben hin,
im Volksmund sagt man ungeniert,
ner fetten Gans den Po geschmiert,
ist lange nicht ein alter Zopf:
er trifft den Nagel auf dem Kopf.

Eins fehlt hier noch, das wär ein Gaudi,
e Ölbank von arabisch Saudi.
Dann blüht für Eschborn erst der Klee.
Das Panorama wird Moschee,
weil man von dort gen Mekka schaut,
nach Osten ist kein Blick verbaut.

Und in dem allerhöchsten Stock
regiert im Beduinenlook
unsern Bürgermeistersmann,
Scheich Hans Georg, heißt er dann.

Ampel-Solitüde!

Noch etwas steht in voller Blüte.
Die Eschborn-Ampel-Solitüde.
Durchzufahren ist verbote.
Rot heißt halt, nicht nur für Rote.
Grün ist Hoffnung, freie Fahrt,
dann wird am Vollgas nicht gespart.
doch wer mich hier politisch glaubt,
links überholen, ist erlaubt.
Verkehr, hat seinen eignen Stil,
Doch manche Ampel ist zuviel.

Drum schlage ich als Narr hier vor:
In Eschborn West und Ost ein Tor.
Wer dann noch durch die Stadt fahrn will,
dem gebt ein Mittel für pro Mill.
Schenkt kostenlos dort Cognac aus,
die falle aus ihrm Auto raus
und krabbele zu Fuß nach Haus.
Problem gelöst, ein Tusch, Applaus.

Vorwärtstrend nach hinten…

Ein nächstes Blatt ist aufgeschlagen,
sein Inhalt spricht von andren Dingen.
Ich will sie, teils aus Unbehagen,
in andrer Versform wiederbringen.

Wir schwimmen bald in Nostalgie,
dem Vorwärtstrend nach hinten:
was gestern weit, weit vis a vis,
ist heute vorn zu finden.

Die Dinge, die vom Fenster waren,
steh'n plötzlich allerhöchst im Preis.
Das ist ein seltenes Gebaren,
Kitsch bleibt doch Kitsch, wie jeder weiß.

Manch alte Stadt, manch alter Ort,
zur Nachahmung wird eingeladen,
nur wohne will halt niemand dort,
trotz herrlicher Fassaden.

Wer Fortschritt ruft, und bleibt dann sitzen,
der sollte endlich mal begreifen,
es gilt hier nicht, das Maul zu Spitzen,
wer A sagt, der muß auch pfeifen.

Auch hier bei uns gibt's Hetzer,
die hoffen, daß ihr Weizen blüht
in hochgeschraubter Onanie.
In Wirklichkeit sind's Schwätzer -
und keiner kennt den Unterschied
zwischen Praxis und der Theorie.

Das Geld, was Eschborn-Süd uns bringt,
ist für die ganze Stadt ein Plus -
und wer dagegen Reden schwingt,
auch auf das Geld verzichten muß.

Natürlich gibt's dort manche Laster
und Häuser, steil wie Zähne -
auch der Verkehr zeigt seine Krallen.
Doch wo gehobelt wird, da fallen
außer dem geliebten Zaster
auch unbeliebte Spähne.

In Eschborn zu wohnen
ist niemand verpflichtet,
auch wir nicht hier vorn.
Doch es scheint sich für viele zu lohnen.
Denn immer mehr wohnen,
so wurd' mir berichtet, glücklich bei uns in Eschborn.

Auch:
Ampel-Solitüde
und
Konjunktur - vorbei?
sowie:
“Vorwärtsstrend nach hinten”!