Welterbe in Hessen

Burgen, Schlösser und Kirchen

Die Unesco hat das Obere Mittelrheintal im Juni 2002 in die Reihe der Welterbestätten aufgenommen. Das Flusstal mit seinen Burgen und Schlössern erstreckt sich von der Römerstadt Koblenz über die Loreley bis nach Bingen und Rüdesheim. Der Rhein gilt als Schicksalsfluss der Deutschen. Er hat Menschen aller Völker und Nationen, Waren, Einflüsse und künstlerische Ideen befördert. Auch die sakralen Bauwerke entlang des Flusses legen davon Zeugnis ab. Jur

Grube Messel
Urpferdchen und 40000 Einzelfunde

Die Grube Messel im Kreis Darmstadt-Dieburg wurde im Jahr 1995 zum Unesco- Welterbe ernannt. Es handelt sich um eine der reichsten Säugetier-Fossillagerstätten der Welt. Geowissenschaftler bargen bisher aus dem vor 47 Millionen Jahren entstandenen Maarvulkansee rund 40.000 Einzelfunde, darunter Säugetier-Vorfahren wie das weltberühmte Urpferd, Fische, Insekten, Reptilien, Amphibien und Pflanzen. Die Erhaltung von Vollkörperskeletten, Haut und Haaren, Muttertieren mit Föten und Mägen mit der letzten Mahlzeit gilt als einzigartig. Exponate sind in den Messel-Museen in Darmstadt, Frankfurt und Messel zu sehen. Die heutige Grube Messel hat eine Ausdehnung von rund 800 Meter Durchmesser und einer Tiefe von etwa 130 Meter. jur

 

Königshalle Lorsch
Bedeutendes Relikt vorromanischer Baukunst

Die karolingische Tor- oder Königshalle in Lorsch gehört zu den bedeutendsten Relikten vorromanischer Baukunst in Deutschland. Seit 1991 ist sie Unesco-Welterbestätte. Die Bauzeit und die ursprüngliche Funktion des karolingischen Gebäudes sind unbekannt. Gleichwohl stehen die Dekoration an Fassade und im Obergeschoss stellvertretend für die Qualität der verlorenen Baulichkeiten eines der größten und bedeutendsten Klöster Mitteleuropas, das Kloster Lorsch. Er wurde um 764 gegründet, hatte Bestand bis zur Reformation (1556) und wurde im 30-jährigen Krieg völlig zerstört. Eines der bekanntesten Manuskripte aus Lorsch ist das so genannte Lorscher Arzneibuch, das als Anfang der wissenschaftlichen Medizin gesehen wird. jur

Frankfurter Rundschau - 8.7.05