Saalburg erweitert Museum um drei Gebäude
Neubau im Stil römischer Werkstattgebäude für rund 3,5 Millionen Euro / Ausstellung über die Zeit der Römer in Germanien

Das Saalburg-Museum wird erweitert. Drei Museums-Gebäude im römischen Stil entstehen auf dem Gelände des Kastells. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis 2008.

Bad Homburg  Hundert Jahre nach der Eröffnung des Saalburg-Museums durch Kaiser Wilhelm II. steht die bisher größte Erweiterung an. In diesen Tagen beginnt der Bau einer Fabrica. Das Museumsgebäude ist den Werkstattgebäuden der römischen Militärlager nachempfunden. Typisch für sie sind die um den Innenhof angeordneten Werkstätten.

Innenhof mit Glasdach

Die Fabrica entsteht auf der Freifläche zwischen dem östlichen Seitentor und dem Kommandanten-Haus (Principia). Sie bietet ab Frühjahr 2008 Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen. Der Innenhof wird mit einem Glasdach abgedeckt und ist so auch bei schlechtem Wetter nutzbar. Das zweigeschossige, schiefergedeckte Gebäude soll nach Angaben von Saalburg-Pressesprecherin Ursula Heimes rund 30 Meter breit, 40 Meter lang und bis zu 8,5 Meter hoch werden. In der Fabrica können die jährlich etwa 160.000 Besucher sehen, wie die Römer vor Ort ihre Gebrauchsgegenstände herstellten. Auch eine Ausstellung über die Geschichte der römischen Besetzung Germaniens findet im großen Gebäude Platz, teilte die Verwaltung des landeseigenen Saalburg-Museums mit. Die Besucher erfahren in der Fabrica ebenfalls Neues über die hier lebenden Germanen. Zusätzlich wird es einen Vortragsraum geben.

Bis Ende 2006 wird auch der Zugang zum Kastell neu geregelt. Um das ganze große Areal lässt die Landesbehörde eine Hecke pflanzen. Alle Besucher kommen künftig über einen neuen Eingangsbereich ins Museum: Es sind zwei in die Hecke gesetzte Streifenhäuser, wie sie schon vor 1800 Jahren im Lagerdorf außerhalb des Kastells standen. In den schmalen, langen Häusern werden nun Kasse und Museumsladen installiert.
Saalburg: die neue "fabrica".

Diese Zeichnung zeigt, wie die Fassade der Fabrica aussehen soll.
Von Frühjahr 2008 an soll es in der Erweiterung des Saalburg-Museums Ausstellungen und Veranstaltungen geben.

Nachbau der Sanitär-Anlagen

Man wird darin auch Exponate und Erklärungen finden, wie die Menschen im Römerkastell wohnten - inklusive eines Nachbaus der damaligen Sanitär-Anlagen.

Die Fabrica darf 3,5 Millionen Euro kosten. Für die komplette Museums-Erweiterung in einen „Archäologischen Park" investiert das Land 6,5 Millionen Euro, teilte der Saalburg- Direktor Egon Schallmayer mit. Für dieses Geld entstehe auch ein Betriebshof außerhalb des Kastell-Geländes. Durch die Bauarbeiten werde der tägliche Museumsbetrieb kaum beeinträchtigt.

Was es mit den Handwerkerbauten zur Römerzeit auf sich hatte, erläuterte Saalburg- Direktor Schallmayer am 12. November 2006 um 11 Uhr in einem Vortrag. NES

Frankfurter Rundschau – 30.9.06 - mit freundlicher Erlaubnis der FR

Kaiser Wilhelm wurde noch verlacht wegen seines “Spleens”, das Alte wieder zu entdecken - heute ist es Weltkulturerbe der UNESCO.