Mit Jubiläen durch das neue Jahr
Wiesbaden: 18O8 endete in Nassau die Leibeigenschaft, 1908 erhielt die Stadt ein Denkmal geschenkt

Der erste Tag des neuen Jahres ist vor allem für die geschichtsbewußten Nassauer ein gewichtiger Tag: am 1. Januar vor 200 Jahren wurde in Nassau offiziell die Leibeigenschaft aufgehoben. Nur vier Monate später wurden die ersten Münzen der neuen nassauischen Prägung in Wiesbaden herausgebracht.

Und noch ein Jahrestag hängt mit Nassauern zusammen: 100 Jahre alt ist das Denkmal für Wilhelm von Oranien-Nassau, genannt der Schweiger. Wilhelm von Oranien war Führer im niederländischen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien (1568-1648). Das Denkmal ist eine Schenkung von Kaiser Wilhelm II. an die Stadt Wiesbaden, es steht an seinem angestammten Platz zwischen Stadtschloß und Marktkirche.

Für Fastnachter ist indes der 12. Januar ein besonderer Tag. Vor 50 Jahren schlossen sich mehrere Karnevalsgesellschaften dem „Sprudel"-Verein an, der damals allerdings schon 100 Jahre bestand. Der Wiesbadener Sprudel-Verein ist der älteste noch bestehende Karnevalsverein Wiesbadens und übte seit seiner Gründung im November 1858 die dominante Rolle im Wiesbadener Karneval aus.

Im März 1958, also vor 50 Jahren, weihte die Oranier-Gemeinde in Biebrich ihren Gemeindesaal ein. Am 1. Juni wurde auch die Kreuzkirche eingeweiht. 25 Jahre später, es war März, wurden in den großen Wohngebieten Schelmengraben und in Klarenthal die Gemeinschaftszentren ihrer Bestimmung übergeben. Auch der Erweiterungsbau der Rhein-Main-Halle ging im Mai vor 25 Jahren in Betrieb. Da war der erste Hallenbau bereits schon 25 Jahre alt.

Im Juni 1958 entschieden die Stadtverordneten, den Boseplatz in Platz der Deutschen Einheit umzubenennen. Im Oktober des gleichen Jahres wurde in Biebrich der Rheinbahnhof stillgelegt. Die Aartalbahn gibt es nun seit 25 Jahren nicht mehr, aber noch immer kämpft ein Arbeitskreis für die Reaktivierung der Schienenverbindung.

175 Jahre ist es her, daß in Biebrich Wilhelm Dilthey geboren wurde. Wilhelm Dilthey besuchte das Gymnasium in Wiesbaden und absolvierte das Abitur. Er studierte an den Universitäten Heidelberg und Berlin Theologie, Philosophie und Geschichte. Der Philosoph und Kulturhistoriker starb am 1. Oktober 1911 in Seis.

Heinrich Albert, ebenfalls ein Biebricher, hat 25 Jahre nach Diltheys Geburt, eine Landwirtschaftlich-chemische und Leimfabrik gegründet. 1861 wurde das Werk dann nach Mainz-Amöneburg verlegt. Heinrich Albert starb am 31. Dezember 1908 in Biebrich. Off

Frankfurter Rundschau – 31.12.07 - mit freundlicher Erlaubnis der FR