Schwalbachs Zolleinnahmen im Jahre 1749

Von Michael Geisler

Im Zusammenhang mit dem Bau der Schwalbacher Pfarrkirche "St. Pankratius" geistert in der Literatur ein Schultheiß Hemmerle herum, den es zu dieser Zeit aber nicht gegeben hat, es handelt sich um einen Lesefehler. Einen Schultheiß dieses Namens hat es tatsächlich gegeben, aber erst im nächsten Jahrhundert. Der damalige Schultheiß hieß Johann Georg Spiel und er war auch gleichzeitig Zöllner. Aus Listen aus dem Jahr 1749 ist erkennbar, welche Zölle in Schwalbach, durch das die Reichsstraße von Frankfurt nach Köln führte, eingenommen wurden.

 

Ware          Zoll

1 Pferd        2 kr.

1 Ochse      1 kr.

1 Hammel    ½ kr.

1 Milchkalb    ½ kr.

1 Malter Korn    1 kr.

1 Malter Mehl   1 kr.

1 Malter Salz    1 kr.

1 OhmWein    5 kr.

1 Ohm Bier    2 ½ kr.

1 Buch           1 kr.

1 Leintuch     1 kr.

 

Insgesamt nahm Spiel in diesem Jahr 33 Gulden ein, den größten Posten machten 524 Malter Salz aus Soden aus, die an einem Tag durch Schwalbach transportiert wurden, 8 Gulden und 44 Kreuzer wurden abkassiert.

Jeder Jude, der Schwalbach passierte, hatte 10 Kreuzer zu entrichten. Bei 80 Personen kamen somit weitere 13 Gulden 20 Kreuzer in die Kasse.

Von den Einnahmen wurde ein Viertel als Zöllnergebühr abgezogen, bei 46 Gulden machte dies 11 Gulden 30 Kreuzer aus. Unklar ist im Moment, ob der Zöllner dieses Geld als Provision zusätzlich zu den 15 Gulden erhielt, die er am Jahresende ausgezahlt bekam, oder ob es mit der ausgezahlten Summe verrechnet wurde.

Quelle:
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden:
Abt. 330 R2 1749

Aus:
Heimat & Geschichte Schwalbach am Taunus
Ausgabe 2 - Juli 2007