Erklärung zu diesem Buch

Am 17. Februar 1989 feierte die SPD, Ortsverein Eschborn, ihr 90jähriges Jubiläum. Diese Tatsache war Anlaß zu der Überlegung, zum 100. Jahrestag seines Bestehens die Geschichte des Eschborner Ortsvereins der SPD aufzuzeichnen. Der Wichtigkeit der Arbeiterbewegung für die Eschborner Entwicklungsgeschichte würde eine Beschränkung auf die SPD nicht gerecht, da an der Entwicklung die Arbeitervereine, die Gewerkschaften und die Partei gleichermaßen beteiligt sind.

Die Quellenlage ist sehr dürftig, da örtlich von den Arbeitervereinen und von der SPD, der KPD oder den Gewerkschaften kaum Dokumente aus der Zeit vor 1933, geschweige denn ein Archiv, vorhanden sind. Die meisten Akten und Dokumente wurden 1933 durch Verbrennen vernichtet, aber auch im Jahre 1945 zum Ende des "Dritten Reiches".

Über das Vernichten von Akten der Gemeindeverwaltung in Eschborn stand am 15. März 1995 ein sachlicher Artikel im Lokalteil der Frankfurter Rundschau, geschrieben von Susanne Hörttrich. Der Vorspann hat folgenden Wortlaut:

»Am 27. März 1945 brannte im Hof des heutigen Vereinshauses an der Esche ein Feuer: Zwei Tage vor dem Einmarsch der US-Amerikaner in Eschborn wurden aufschlußreiche Akten aus der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur vernichtet. Menschen, die sich an diese Zeit erinnern, sind deshalb um so wichtiger.«

So entstand die Idee für die Aufzeichnung der Arbeitergeschichte "Der Vierte Stand in Eschborn".

Der Zusammenschluß der Stadt Eschborn mit der Gemeinde Niederhöchstadt zum 1. Januar 1972 und damit auch der Zusammenschluß der beiden SPD-Ortsvereine brachte weitere Probleme. Diese sind nicht nur in der Darstellung, sondern auch in der Beschaffung der Dokumente, Akten und Unterlagen zu sehen.

Leider gibt es auch ab 1945 keine lokale Archivsammlung der SPD. Die meisten Unterlagen und Dokumente stammen aus privater Hand und von Zeitzeugen, deren Zusammensuchen und Sammeln sich sehr mühsam gestaltete und sehr viel Zeit in Anspruch nahm.

Die Mehrzahl der Dokumente und Akten aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg stammt aus dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, aus dem Archiv des Main- Taunus-Kreises und aus dem Archiv der Stadt Eschborn.

Siegfried Wurche

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