Das alte Eschborn

Kolorierter Kupferstich von J. F. Morgenstern, 1805

Eine Stiftungsurkunde vom 12. Juni 770 im Kloster Lorsch an der Bergstraße nennt erstmals den Namen „Aschenbrunne" im Niddagau. Es ist aber anzunehmen, daß der Ort viel älter ist, denn Ausgrabungen eines Steingrabes auf dem „Streitplacken" (Flurname auf der Steinbacher Höhe) erbrachten Bronzeschwert und Bronzeschmuck. Ein Beweis dafür, daß die Gegend schon ca. 1000 v. Chr. besiedelt war, unser Ort also älter sein kann, als die Urkunde von Lorsch es beweist. Die Herkunft des Namens deutet auf die Kelten, Ask = Esche, dazu kommt der Brunnen oder Born, zusammen Eschborn, der Born an der Esche. Im Jahre 875 wurde der Ort durch eine Wasserflut vernichtet, dann wieder aufgebaut. Im Nordosten stand eine alte Turmburg, die im 30-jährigen Kriege durch ein Feuer vernichtet wurde. Von 1697 bis 1802 gehörte Eschborn zum Kurfürstentum Mainz, kam später zum Herzogtum Nassau. Eine Gerichtsstätte unter der Linde wird bereits 1428 genannt, also wurden in Eschborn Gerichtstage abgehalten. Durch viele Befehdungen und Schlachten ist der Ort Eschborn immer wieder Mittelpunkt, hatte natürlich auch darunter zu leiden; Plünderungen durch die Landsknechte des Philipp von Hessen im Jahre 1522. Weihnachten 1546 Einquartierung der Truppen von Maximilian von Bayern in Eschborn. Fürst Christian von Braunschweig ließ aus Rache gegen den kaiserlichen Dienstherrn von Kronberg Eschborn im Jahre 1622 niederbrennen. Auch dann wurde der Ort fleißig wieder aufgebaut. 1742 französische Einquartierung in unserem Ort. Von 1792 bis 1812, also 20 Jahre, litt das ganze Gebiet unter der französischen Besatzung. Nun kam gleich ein neuer Schreck: russische Einquartierung in den Jahren 1813—15.

Im Jahre 1838 hatte der Ort 743 Einwohner. Durch die fruchtbare Gegend bedingt, vorwiegend Landwirtschaft.

Niederhöchstädter Straße

Blick auf die Niederhöchstädter Straße und den Taunus
 

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