Finanzen
Alle finanziellen Maßnahmen, sei es in der Wirtschaft, in der Familie, im Staat oder in der Gemeinde, sie alle bedürfen einer eingehenden Prüfung des Notwendigen und einer vorausschauenden Planung auf bestimmte Zeiträume. Ebenso wie die Betriebswirtschaft ist die Gemeindewirtschaft konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt. Die Wirtschaftskraft der Gemeinde steht im direkten Verhältnis zu ihrer Steuerkraft. Einnahmen und Ausgaben müssen sich ausgleichen; Investitionen und Rücklagen, Kredite und Schuldentilgung müssen sorgfältig abgewogen werden. Alle Maßnahmen bedürfen einer sinnvollen Planung, einer sparsamen Durchführung und müssen der Allgemeinheit dienen.
Damit die Allgemeinheit keinen Schaden erleidet, ist die Gemeinde darauf bedacht, die Bevölkerung nur in gewissen Grenzen zu steuerlichen Leistungen heranzuziehen. Um die Finanzkraft nachhaltig zu verbessern, ist deshalb die Wirtschaftsförderung mehr und mehr auch zur Aufgabe der Gemeinden geworden.
Die Schuldenlage unserer Gemeinde ist bei einem derzeitigen Stand des Vermögens von 6 Mill. DM zufriedenstellend; sie beträgt je Einwohner 480 DM, also rund 2,5 Mill. DM. Wenn man Vermögen und Schulden ins Verhältnis stellen darf, so würde sich immerhin ein Reinvermögen von ca. 3,5 Mill. DM ergeben.
Eine konjunkturgerechte Haushalts- und Finanzplanung, wie sie von uns betrieben wird, kann bei Anwendung strenger Maßstäbe nicht dazu führen, in irgend einer Weise sich hemmend oder gar lähmend auf die Belange der Wirtschaft auszuwirken. Die Sorge für die Wohlfahrt unserer Bürger, der Sicherheit, der Erziehung, der Gesundheits- und Kulturpflege gebietet geradezu, die Konjunktur zu nutzen, denn was in der wirtschaftlichen Blütezeit nicht geschaffen werden kann, ist in Zeiten konjunkturellen Tiefganges nicht möglich zu erreichen. Dabei werden die wirtschaftlichen Zusammenhänge in gebührendem Maße berücksichtigt. Wir sind als eine dem Wohle der Bürgerschaft verpflichtete Selbstverwaltung nicht auf Effekthascherei eines Augenblickserfolges aus, sondern werden immer konsequent alle Erkenntnisse in unsere Haushalts- und Finanzpolitik einbeziehen.
Die Gemeinde darf für sich in Anspruch nehmen, in den letzten vier Jahren eine gute Finanzpolitik betrieben zu haben, deren Ergebnis letzten Endes für jeden Bürger augenscheinlich ist. Der aufmerksame Leser und aufgeschlossene Bürger wird die wenigen Zahlen unseres Berichtes in die richtige Beziehung setzen und sagen müssen: Die Gemeinde hat sinnvoll, sparsam und wirkungsvoll gewirtschaftet.
Statistik
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1939
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1961
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1962
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1963
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1964
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Einwohner
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1.746
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4.300
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4.600
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5.100
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5.590
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Haushaltsvolumen
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1939
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1961
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1962
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1963
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1964
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ordentlicher Haushalt
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152.545
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1.119.081
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1.523.980
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1.796.030
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2.635.874
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außerordentlicher Haushalt
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850
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1.423.515
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1.952.600
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5.193.560
|
5.297.900
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Steuern
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1939
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1961
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1962
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1963
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1964
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Grundsteuer A
|
25.000
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26.917
|
30.000
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29.500
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24.000
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Grundsteuer B
|
33.000
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53.125
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70.000
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67.000
|
90.000
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Gewerbesteuer
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15.000
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130.205
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200.000
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245.000
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260.000
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Lohnsummensteuer
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-
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70.136
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48.500
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63.300
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65.000
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Gewerbesteuerausgleich
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12.000
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92.648
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102.282
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115.000
|
120.000
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1939
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1961
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1962
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1963
|
1964
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Gemeindevermogen
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858.090
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2.306.329
|
3.536.174
|
4.300.000
|
6.000.000
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Schulden
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139.481
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1.337.206
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2.146.557
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2.598.241
|
2.561.374
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Schuldendienst
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?
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124.429
|
150.248
|
191.277
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202.356
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Bürgschaften
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-
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119.000
|
45.146
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78.721
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89.955
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