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Ende der französischen Besatzung Die Beendigung der Besatzungszeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Not in Deutschland unermeßlich groß war. Sechs Millionen Arbeitslose, davon viele Menschen ohne jede Unterstützung, angewiesen auf wohltätige Hilfe von Sozialorganisationen. In Eschborn registrierte man 150 Erwerbslose. Die Solidarität und die Wohlfahrtspflege der Bürger war sehr groß. So wurde eine freiwillige Winterhilfe-Sammlung im Ort veranstaltet, die 828 Reichsmark erbrachte. Sämtliche örtliche Gesangvereine gaben gemeinsam Wohltätigkeitskonzerte, in denen 482 Reichsmark zusammenkamen. So konnte auf freiwilliger Basis die Not etwas gelindert werden. Die Briketts wurden zum Sonderpreis von 30 Pfennige je Zentner abgegeben. Für sechs Kinder armer Menschen gab es Freitisch.
Die Abbildung von 1932 zeigt den Landwirt Oskar Kunz mit seinem Fahrrad auf dem Weg ins Feld. Auf dem Geländer der Westerbachbrücke sitzen Ludwig Schlimm und Willi Hahmeier, zwei Betroffene dieser schweren Zeit. Der Text auf dem Schild: "6 Wochen dienten wir zu Wasser und zu Land treu unserem Eschborner Land", läßt erkennen, daß die Eschborner trotzdem noch Humor hatten. Auf dem Schulhof stellten sich dem Fotografen: Willi Mämpel, Rudolf Häußer, Franz Roth, Oskar Kunz, Wilhelm Börner, Hermann Epp, Wilhelm Gauf, Fritz Kunz (der zu der Zeit das Amt des Bürgermeisters kommissarisch verwaltete), der Blondschopf davor gehört Hans Roth, Ferdinand Gissel, Georg Auth, Ferdinand Schmidt, August Adam, Fritz Christ, Georg Löffel und Adam Brech. Die Erfolge der Nazis in Eschborn In den besetzten Gebieten war die Entfaltung politischer und auch parteipolitischer Richtungen besonderen Schwierigkeiten unterworfen. Die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten war fast aussichtslos. Alle Wahlen standen unter Kontrolle, deshalb müssen wir die Entwicklung des Nationalsozialismus hier anders betrachten als im übrigen "freien" Reichsgebiet! Anhand der Ergebnisse der Wahl zum Reichspräsidenten kann man das sehr gut verfolgen. Im Nassauer Gebiet hatten Zentrum, SPD und DDP für den Kandidaten Marx vom Zentrum gestimmt, während Ostpreußen klar für Hindenburg votierte. Die Entwicklung der Nationalsozialisten in Eschborn hatte folgende Ergebnisse: Gemeindewahlen 1924 1928 1930 Reichstagswahlen 6.11.32 5.3.33 Nov. 1933 Stimmen NSDAP 475 581 1.138 Die Gemeindewahl am 12. März 1933 in Eschborn hatte folgende Sitzverteilung: NSDAP 7 Sitze bei 603 Stimmen |